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Klima- und Umweltschutz: „futronic wird immer grüner“

Solarsammler: Die derzeit 322 Solarmodule auf dem Hallendach haben eine Gesamtleistung von knapp 100 Kilowattpeak. Das ergibt etwa 90 Megawattstunden Strom pro Jahr. Weitere solcher Module sollen in naher Zukunft dazukommen. (Foto: René Kius/futronic)

Stolz auf seinen Stromer: futronic-Geschäftsführer Michael Preuß rollt allmorgentlich mit seinem E-BMW ganz leise zur Firma. (Foto: René Kius/futronic)

Begehrte Kiste: Derzeit hängen drei solcher Wallboxen, an denen die Mitarbeitenden jederzeit die Akkus ihrer Dienst- und Privatfahrzeuge kostenlos aufladen können. (Foto: René Kius/futronic)

Vor rund zwei Jahren, Ende 2019, haben wir hier bei futronic einen – wie wir es nennen – Wertefächer entwickelt. Und damit einen Leitfaden für ein achtsames Miteinander im Unternehmen wie auch im Außen. Dieser Wertefächer beschreibt zum einen persönliche Werte unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Entstehungsprozess herauskristallisiert haben. Zum anderen geht es auch um geschäftliche Werte, die das professionelle Verhalten jedes Einzelnen bestimmen. Und darum, was dem Unternehmen als Ganzes wichtig ist.

Klima- und Umweltschutz im Fokus
Klimaschutz zum Beispiel steht hier ganz oben. „Wir haben uns einige ehrgeizige Ziele gesetzt, um als futronic einen aktiven Beitrag für den Schutz von Klima und Umwelt zu leisten“, sagt futronic-Geschäftsführer Michael Preuß. Im Fokus: Nachhaltiger wirtschaften, Ressourcen schonen, Energie effizienter nutzen, um nur ein paar Stichworte zu nennen. Damit aus Worten schnell Taten werden, hat noch im selben Jahr ein Team mit der Unterstützung externer Fachleute mit der Planung und Umsetzung erster Projekte begonnen. Den Anfang machte die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Produktionshalle; sie sammelt seit Februar 2020 Sonnenenergie pur. Dafür hat futronic etwa 100.000 Euro investiert. Die derzeit 322 Solarmodule haben eine Gesamtleistung von knapp 100 Kilowattpeak. Das ergibt etwa 90 Megawattstunden Strom pro Jahr. Außerdem spart die Anlage im selben Zeitraum mehr als 73 Tonnen CO2, „was der Menge entspricht, die etwa 2000 Bäume aufnehmen können“, erklärt Preuß.

Das Ziel: Autarke Stromversorgung
Die Zahlen und Daten zu den wichtigsten Leistungsparametern liefert ein umfassendes Monitoring-System –nahezu in Echtzeit! „So können wir mittel- und langfristig beobachten und bewerten, welche Energieeffizienzmaßnahmen welchen Effekt haben“, ergänzt der futronic-Chef, „und wo wir unterm Strich wieviel Energie einsparen.“ Geplant ist, weitere Flächen zu nutzen, die Anlage sukzessive auszubauen, die Leistung zu verdoppeln. Preuß setzt dabei auch auf neue, effizientere Technologien, insbesondere Speichertechnologie, und natürlich sinkende Kosten. „Derzeit können wir rund 40 Prozent unseres Energiebedarfs mit Solarenergie decken“, erläutert Preuß. „Ziel ist, irgendwann autark zu sein und zumindest den Strom, den wir hier verbrauchen, komplett selbst zu produzieren.“

Fahrrad statt Automobil
Ein anderer wichtiger Hebel, an dem futronic in Sachen Nachhaltigkeit ansetzt: Die Elektromobilität. Längst bietet futronic seinen Mitarbeitenden Unterstützung bei der Anschaffung und Nutzung von E-Bikes an, Stichwort Jobrad. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen nutzen E-Bikes für den Weg zur Arbeit und retour, lassen also das Auto stehen. Klar, dass sie ihre Bike-Akkus kostenlos in der Firma aufladen dürfen. Übrigens macht futronic seit letztem Jahr bei der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ (MdRzA) mit, eine bundesweite Initiative des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und des Krankenversicherers AOK. Dabei geht es darum, möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft aufs Rad zu bringen, sie für Fahrradfahren und Fitness zu begeistern – ob mit oder ohne ‚E‘.

Fahrzeugflotte mit Hybridantrieb
Ein echter Meilenstein ist wohl die konsequente Umstellung unserer Fahrzeugflotte auf Hybridfahrzeuge. „Der Trend zu E-Mobilität ist nicht mehr aufzuhalten, und das ist auch gut so“, stellt Geschäftsführer Preuß fest, und hofft auf weitere Anreize der Bundesregierung in dieser Richtung. Mit einem E-Kennzeichen versehen sind schon die beiden Poolfahrzeuge, der BMW des Chefs sowie derzeit drei Dienstwagen der futronic-Vertriebsleute, ein weiterer wird in den nächsten Wochen geliefert. Nur der Werkstattwagen ist noch ein Sprinter mit herkömmlichem Verbrennungsmotor; aber auch der steht auf der Abschussliste, soll durch ein Modell mit E-Antrieb ersetzt werden, das ist nur eine Frage der Zeit.

Preuß würde gerne komplett auf E-Antrieb umstellen, aber das gibt die derzeit verfügbare Technik einfach nicht her, da fehlt die Reichweite. „Der Akku in den Fahrzeugen reicht für Pendelfahrten von Zuhause zur Arbeit und zurück und auch für die Fahrten beim Kunden zwischen Hotel und Einsatzort“, erklärt Preuß. „Für die teils weiten Anreisen brauchen wir aber noch den klassischen Verbrenner, das können wir derzeit noch nicht anders lösen.“ Noch nicht.

Kostenloser Strom auch für private E-Autos
Aufgeladen werden die Energiespeicher der Flottenfahrzeuge an derzeit drei Ladestationen. An den Wallboxen können auch die Mitarbeitenden ihre privaten E-Autos mit Saft versorgen – kostenlos. Derzeit hängt etwa der Jaguar des Produktionsleiters regelmäßig am Kabel, eine Kollegin aus der Auftragsbearbeitung Einkauf parkt bei Bedarf ihren Tesla an einer der Boxen. Schon heute rollen morgens leise einige weitere Fahrzeuge mit E-Kennung auf den Hof, und es werden immer mehr. Da wird dann schön abgewechselt an den Ladestationen, von denen es bald mehr geben soll. Ein Teil des Stroms kommt aktuell aus der PV-Anlage, den Rest schießt das Unternehmen zu, und „wir wollen da weitere Anreize für den Umstieg auf E-Antrieb schaffen“, sagt Preuß.

Wertschätzung natürlicher Ressourcen
„Als Automatisierer sind wir gefordert, Technologien zu entwickeln, die unsere Kunden dabei unterstützen, ihre Maschinen und Anlagen energieeffizient zu betreiben. Klar, dass wir da auch im eigenen Haus mit gutem Beispiel vorangehen wollen“, konstatiert der futronic-Geschäftsführer. Und zwar in großen wie in kleinen Schritten. Solarstrom vom Hallendach, Dienstfahrzeuge mit E-Antrieb, das sind die Projekte, die Spaß machen, die Kür.

Aber natürlich werden auch die Pflichtaufgaben sukzessive umgesetzt, das, was ohnehin von Unternehmen erwartet, im Rahmen von ISO-9001-Audits verlangt oder generell vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird: So werden die Leuchtmittel im ganzen Haus nach und nach durch energieeffiziente LED-Technik ersetzt; der ohnehin kleine, moderne Maschinenpark entspricht heute schon der höchsten Energieeffizienzklasse, und auch die Druckluftanlage, einer der größten Energiefresser in Produktionsbetrieben, wurde gerade erst ausgetauscht, um nur ein paar Beispiele für einen wertschätzenderen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu nennen. „Da kommt was in Bewegung“, freut sich futronic-Chef Preuß. „Alle hier ziehen an einem Strang, damit futronic immer grüner wird.“